Dienstag, 7. August 2012

Adios Costa Rica...

Die Tage sind nun gezaehlt...noch 2 1/2 Tage habe ich in diesem schoenen Land, in dem ich ein ganzes Jahr lang leben durfte!
Da vergangenen Donnerstag ein Feiertag war nutzten wir das verlaengerte Wochenende (wir hatten noch einen Tag Urlaub uebrig) um ein letztes mal ans Meer zu fahren. Diesmal ging es nach Montezuma. Ein kleines Oertchen mit wunderschoenen Straenden.


kleiner Busunfall bei der Hinfahrt, zum Glueck keine Verletzten!


Jetzt ist die letzte Woche und das grosse Packen angebrochen. Schon gestern haben wir in unserer Wohnung angefangen zu raeumen, packen und ein bisschen zu putzen. Wir mussten feststellen, dass noch viel, viel Arbeit vor uns liegt. Doch mit jeden eingepackten Stueck, waechst auch die Vorfreude auf Deutschland, die Familie und die Freunde. Aber auch der Abschied faellt mir nicht ganz so leicht hier. Ein paar Traenen sind schon geflossen und in den naechsten Tagen rollen bestimmt noch mehr. Morgen werden wir ein letztes mal in die Fundacion fahren um uns von allen zu verabschieden, ein paar letzte Fotos zu machen und uns beim gemeinsamen Mittagessen bei den Nonnen zu bedanken.

Donnerstag gehts dann ans grosse Putzen der Wohnung, fertig packen und von Freunden verabschieden. :-(

Frueh am Freitag werden wir dann im Bus nach Nicaragua starten wo wir abends die zukuenftigen Freiwilligen am Flughafen abholen werden und bis Monatg alle gemeinsam in Managua die Zeit verbringen werden.
Montag morgen um 7Uhr beginnt dann die lange Heimreise! 3 1/2h Flug nach Houston in den Staaten, 5h Aufenthalt und dann knapp 10h Flug nach Frankfurt wo ich am Dienstag, 14.8. um 9Uhr ankommen werde!

Ich entschuldige mich fuer meine unregelmaessigen Blogeintraege...aber es doch viel schoener persoenlich alles zu erzaehlen oder nicht? So koennt ihr schon gespannt auf die Bilder sein ;-)

Ich freue mich schon sehr euch alle sehr bald wiederzusehen!
Vielen Dank fuer euer Intresse, eure Mails, Briefe und Pakete!

Liebe Gruesse aus Costa Rica!
Annika

Samstag, 7. Juli 2012

Reise nach Guatemala


Nach dem wir also einen sehr schoenen ersten Tag in Guatemala City hatten, reisten wir Montag morgen nach dem leckeren Fruehstueck gemuetlich um 10Uhr nach Antigua ab. Antigua ist die alte Hauptstadt Guatemalas und stammt aus der Kolonialzeit. Die Stadt ist recht klein und ueberschaubar und man kann ohne Probleme alles zu Fuß erreichen. Nach unserer Ankunft suchten wir ersteinmal ein Hostel um unsere Rucksäcke abstellen zu können, doch hielten wir uns da nicht lange auf, da wir ja die Stadt besichtigen wollten. Bis in die Abenddämmerung besuchten wir Kirchen, bewunderten die kleinen Gassen die in der ganzen Stadt nur gepflastert sind und von wunderschönen bunten Kolonialhäusern ummauert sind. An jeder Ecke findet man Ruinen von ehemaligen Klöstern und Kirchen, uns wurde nicht langweilig diese anzusehen und auch dafuer Eintritt zu bezahlen, da es wirklich sehr interessant ist. Antigua wurde von UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet und ist wirklich eine Stadt, die man in seinem Leben mal gesehen haben sollte (wenn man die Möglichkeit dazu hat). Die Stadt liegt in einem Tal umgeben von mehreren Vulkanen und Bergen. Da das Straßennetz sehr geometrisch aufgebaut ist (quadratisch), kann man, wenn man ans Ende der Straße sieht, direkt auf die beeindruckenden Vulkane schauen. In jeder Straße findet man kleine Cafés und hübsche Restaurants in die man am alle liebsten eintreten will, da sie sehr einladent aussehen. Auf den bunten Märkten findet man viel Kunsthandwerk und wir konnten uns kaum zurückhalten nicht einfach schon unser ganzes Geld auszugeben!
Dienstag wollten wir um 12Uhr mit dem Bus weiterreisen. Um den Vormittag nutzen zu können, frühstückten wir um 8Uhr (im Preis der Überhnachtung inklusive) sehr reichhaltig und machten uns dann mit einem Tuk-Tuk (kleines dreirädriges Taxi das ich schon aus Thailand kenne) auf zu dem Aussichtispunkt Cerro de la Cruz, der in einem der Berge über Antigua gelegen ist. Die Aussicht war Atemberaubend! Man konnte die ganze Stadt überschauen mit all den Ruinen, Kirchen und Sträßchen. Zurück marschierten wir dann zu Fuß und besichtigten bei der Gelegenheit noch eine Kirche und verließen dann mittags das wunderschöne Städtchen.
Vier Stunden später kamen wir in Panajachel an, einem Ort am Lago de Atitlán. Dort hielten wir uns jedoch gar nicht auf, sondern fuhren direkt weiter mit dem Boot nach San Pedro La Laguna, einem kleinen Örtchen am anderen Ende des Sees. Schnell fanden wir eine Übernachtungsmöglichkeit für nur 5€ die Nacht. San Pedro hat die perfekte Mischung aus Tourismus und Tradition. Unten am See findet man zahlreiche Hotels, Restaurants und Souvenirshops -ganz nach dem Geschmack der vielen Touristen. Überwindet man sich aber die steile Straße nach oben zu folgen, kommt man in die Ortsmitte wo man nicht allzu viele Touristen antrifft und die Frauen fast alle in der traditionellen Kleidung herumlaufen.
Der nächste Tag begann für uns um 9Uhr. Nach einem kurzen Frühstück trafen wir uns mit einem Guía, schwangen uns auf Pferde und machten uns auf, auf einen 4stündige Reitausflug(für nur 10€!). Zwei Stunden lang ging es am See entlang, weitere zwei Stunden in die Berge hinauf. Wir hatten tolle Ausblicke auf den wunderschönen See von dem man sagt, er sei der schönste See der Welt! Eingebettet in ein Tal von Bergen und drei Vulkanen umgeben ist er tatsächlich sehr beeindruckend und man kann sich kaum satt sehen.
Nach dem Ausritt tat uns ungeübten Reiterinnen dann doch das ein oder andere Körperteil weh (bei der einen mehr, bei der anderen weniger ;) ) und so gönnten wir uns eine 50min Massage zum entspannen.

Der Donnerstag begann noch früher für uns. Um 8Uhr fuhren wir mit einem vorreservierten Bus nach Chichicastenango, einem kleinen Ort weiter im Norden, das für seinen riesigen Mercado de Artesania (Kunsthandwerksmarkt...komisches Wort, weiß die Übersetzung gerade nicht) bei den Touristen sehr beliebt ist. Dieser Markt, der Donnerstags und Sonntags geöffnet ist zählt als der größte Markt Mittelamerikas und ist wirklich sehr beeindruckend. Wir haben uns schon vorher überlegt, was wir alles kaufen wollen, doch als wir dann dort ankamen, waren wir ersteinmal überrumpelt und brauchten ewig uns zu entscheiden da die Auswahl der Waren einfach riesig ist! Man findet dort alles: Taschen in allen Formen, Farben und Größen, Schmuck, traditionelle guatemaltekische Kleidung, Hüte, Schals, Mäppchen, Teppiche,... und das alles in den buntesten Farben und Mustern! Schnell hatten wir auch das Verhandeln der Preise raus, wobei uns unser Spanisch immer sehr geholfen hat (und die Tatsache, dass wir Deutsche sind und Deutschland an diesem Tag gegen Italien gespielt hat -und dann leider verloren hat).
Nach vier Stunden shoppen, die wie im Fluge vorbei gingen, gings mit dem Bus wieder zurück nach San Pedro wo wir gegen 16Uhr ankamen und den Nachmittag mit lesen und ausruhen verbrachten. Der letzten Tag am See ließen wir sehr ruhig angehen. Ausschlafen, Frühstücken und dann mit dem Boot auf die andere Seite des Sees zum Ort San Marcos, wo es einen Aussichtspunkt gibt und eine sieben Meter hohe Plattform, von der man ins Wasser springen kann.

Samstag Mittag gings wieder Richtung Guatemala Stadt, wo wir wieder im Anfangshotel „Dos Lunas“ übernachteten. In der Übernachtung war der Flughafentransport inklusive und klappteauf prima. Sonntagmorgen pünktlich um 4:30Uhr standen wir am Schalter im Flughafen, bereit zurück nach Costa Rica zu fliegen. Doch leider wurden wir böse überrascht. Die Fluggesellschaft erlaubte uns nicht zu fliegen! Und das aus diesem Grund:

Besitzt man kein Visum für Costa Rica (wir haben keins), braucht man, um einreisen zu können den Nachweis, dass man innerhalb von 3 Monaten wieder ausreist. Da wir ja schon unser Rückflugticket nach Deutschland haben und das auch ausgedruckt dabei hatten, sind wir davon ausgegangen, das genügt und haben uns auch keine weiteren Gedanken darüber gemacht. Doch Flop! Das Ticket zählt nicht als Nachweis, da wir ja von Nicaragua aus fliegen! Alles Erklären und Diskutieren, dass wir ja, um den Flug realisieren zu können, aus Costa Rica ausreisen MÜSSEN, nützte absolut nichts. Uns blieb also nichts anderes übrig als das Flugzeug ohne uns abfligen zu lassen und uns Bustickets kaufen zu gehen (Ticabus von Costa Rica nach Nicaragua am 10.8.). Natürlich -wie es das Glück so wollte- gab es für den gleichen Tag keine weiteren Flüge nach Costa Rica und so mussten wir einen weiteren Tag und Nacht in Guatemala bleiben um Montagmorgen um 4Uhr am Flughafen zu stehen, den Rückflug umbuchen (was uns 157Dollar gekostet hat, genausoviel wie das eigentliche Ticket für Hin-und Rückflug gekostet hat!!!) und letzten Endes in den Flieger zu steigen!

In der Wohnung angekommen waren wir einfach nur noch froh, heil angekommen zu sein und nach der ganzen Aufregung ins eigene Bett fallen zu können.

Trotz des ärgerlichen und teueren Rückflugs haben wir eine wirklich sehr schöne Woche in Guatemala verbracht und sind froh uns für dieses Land entschieden zu haben, denn es ist wirklich wunderschön! Wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, solltet ihr unbedingt dieses Land bereisen, es lohnt sich sehr!

Liebste Grüße!

PS.: Liebe Grüßle an Caros Mutter von Caro :-)

Freitag, 6. Juli 2012

Ein kleiner Vorgeschmack-Blogeintrag folgt

Posing am einem Brunnen in Antigua

Antigua von oben


Lago de Atitlan

Jiiiihaaaaa Sprung aus 7m Hoehe!
Wie ihr seht, bin ich wieder gut in Costa Rica gelandet nach einer wunderschoenen Reise nach Guatemala. Der Bericht darueber ist schon geschrieben, konnte ihn hier aber leider nicht oeffnen, er folgt so bal wie moeglich...
Liebe Gruesse!

Dienstag, 26. Juni 2012

Guatemala City

Samstagabend begann also unsere grosse Reise nach Guatemala. Puenktlich um 19:30Uhr startete das Flugzeug in Costa Rica und nach nur 1:40h Flugdauer mit einem leckeren aber matschigen Sandwich, Chips und Getraenken kamen wir schon in Guatemala City an. Am Tag zuvor buchten wir spontan ein Hotel, was sich als sehr praktisch rausgestellt hat, da wir so von dem witzigen, sehr gespraechigen Hollaender, dem Besitzer des familiaeren "Dos Lunas" direkt am Ausgang abgeholt wurden und mit seinem uralten VW-Bus zum Hotel gefahren wurden. Fuer die Nacht zahlten wir 15$, was recht teuer ist, sich aber auf jeden Fall gelohnt hat, da die Besitzer total freundlich und hilfsbereit sind und ein leckeres Fruehstueck in deren Kueche und Flughafenshuttle inklusive sind. Sonntagmorgen waren wir erst einmal ein bisschen ueberfordet. Wir wurden gewarnt, es sei sehr gefaehrlich in der Stadt, man solle nur in die Zonen 1 und 10 gehen (die Stadt ist in ca. 14 Zonen eingeteilt), Geldabheben sei sehr schwierig, da man ueberfallen werden kann etc... Freundlicher Weise nahm der Hollaender uns dann mit zum Flughafen, wo wir problemlos Geld abheben konnten und danach wieder zum Hotel (um Kreditkarte abzulegen) von wo aus wir dann ein Taxi zur Zone 1 (Innenstadt) nahmen.
Nachdem wir die schoene Kathedrale besichtigt haben, lernten wir gluecklicherweise ein sehr nettes, junges guatemaltekisches Paerchen kennen, die uns durch die Stadt fuehrten (spaeter stiess noch ein Freund dazu). Haette fuer uns nicht besser sein koennen. Schnell merkten wir auch, dass unsere Hotelbesitzer wohl etwas uebertrieben haben mit der Vorsicht. Natuerlich muss man immer Acht geben und seine Wertsachen am Koerper tragen, doch mittlerweile haben wir es im Gefuehl, ob man sich sicher fuehlen kann oder nicht. Das spuert man einfach! Den ganzen Tag haben wir zusammen verbracht und von ihnen sehr viel ueber die Kultur und das Land erfahren. Sehr interessant! An diesem Tag endete in der Stadt ein Kuntfestival. So konnten wir (gefuehrt von Juan, Hector und Maria) mehrere interessante Ausstellungen betrachten. Gemeinsam schlossen wir den Abend mit einem Ausflug nach Antigua ab, wo wir das nationale Bier (Gallo) testeten und wir schonmal einen Eindruck von der schoenen Stadt bekommen konnten.
Die kommende Nach schliefen wir nochmal im Hotelo "Dos Lunas" und nach dem leckeren Fruehstueck mit superleckeren Mango-und Guayabamarmelade gings Monatagmorgen um 10Uhr mit einem Minivan nach Antigua.
Dazu im naechsten Eintrag ;-)

Gruss aus Guatemala!

Mittwoch, 20. Juni 2012

Letzte Ausreise

Fast ist es soweit: Die letzte grosse Reise in meinem Costa Rica-Aufenhalt steht kurz bevor. Da wieder einmal drei Monate verstrichen sind, heisst es fuer Carolin und mich das Land verlassen um das Visa zu verlaengern. Da es unser letzter Urlaub sein wird, wir Nicaragua und Panama schon kennenlernen durften, entschieden wir uns noch ein weiteres Land kennen zu lernen. Unsere erste Wahl viel auf Kuba. Doch da die Fluege erstaunlich teuer sind (vergleichbar mit einem Flug von Deutschland nach Kuba) und es fuer uns etwas komplizierter gewesen waere an das benoetigte Visa zu kommen, entschieden wir uns fuer Guatemala. Von mehreren anderen Freiwilligen wurde uns schon von diesem Land vorgeschwaermt und auch die Reisefuehrer klingen vielversprechend. Vor einigen Tagen haben wir auch endlich einen Flug bekommen, was gar nicht so einfach war, da viele Webseiten auf denen wir einen Flug buchen wollten die provincia "Baden-Wuerttemberg" einfach nicht akzeptieren wollten, woran es dann letzten Endes immer gescheitert ist!

Gluecklicherweise haben wir dann aber doch noch einen Flug gefunden, der unsere deutsche Adresse akzeptiert hat. Und das fuer nur sageundschreibe 125€ Hin-und Rueckflug! Diesen Samstag starten wir nach Guatemala City, reisen dann eine Woche herum und fliegen Sonntag morgen (1.7.) wieder zurueck!
Ich hoffe wir haben eine schoene letzte Reise, ohne Ueber-/Zwischenfaelle oder Krankheiten...

Pura Vida!

Freitag, 1. Juni 2012

Baby-Nachwuchs

Da ich schon so lange nicht mehr geschrieben habe, gleich noch eine Zugabe:

Seit zwei oder drei Wochen haben wir in der Fundacion Baby-Nachwuchs. Ich freue mich ganz besonders, dass die drei Kleinen bei mir im Bereich sind, da bei mir ja eigentlich nur die aelteren, erwachsenen sind. Nun moechte ich euch aber die drei suessen vostellen:

Die erste die ankam ist die kleine Valeria. Im wahrsten Sinne des Wortes klein. Valeria ist 7 Monate alt, gleicht wegen ihrer Koerpergroesse aber eher einem 2-3 monatigem Baby. Sie hat eine Magensonde, wird als kuenstlich ernaehrt, ist aber ansonsten quietschfidel und kann sich in ihrem Bettchen schon drehen. Da sie so klein und suess aussieht, wird sie von allen Besuchern immer am laengsten bestaunt. Wenn sie schreit finden das alle suess, da es nur ganz leise Laute sind.


Am gleichen Tag kam auch Israel an. Er ist schon 14 Monate alt und wird auch ueber eine Sonde ernaehrt. Er ist ein bisschen unser Sorgenkind, da er sehr haeufig weint. Das liegt wohl daran, dass ihm das Atmen schwer faellt, dabei entstehen immer roechelnde Geraeusche. Auch verteifen sich seine Muskeln immer, so das sich der kleine Koerper streckt und ganz angespannt ist. Auch wenn er haeufig am weinen ist -oder gerade deshalb- habe ich ihn besonders gerne. Nehme ich ihn auf den Arm, beruhigt er sich schnell und ich schaffe es soger ihm ein Laecheln oder manchmal sogar ein Lachen ins Gesicht zu zaubern. Wenn ich ihm dann das Koepfchen streichel und er irgendwann einschlaeft, bin ich gluecklich :-)
(Leider faengt er, sobald man ihn wieder ins Bett legt, wieder an zu weinen...)

Die dritte im Bunde ist Michell. Das etwas moppelige Maedchen ist 11 Monate alt, wird ganz normal gefuettert und kann sich in ihrem Gitterbettchen schon allein an den Staeben hochziehen, wo sie dann auf wackeligen Beinen steht. Was sie fuer eine Behinderung hat, weiss glaub keiner so genau. Irgendwas an der Huefte...aber sonst? Keine Ahnung....

Neue unbekannte Gefuehle

Heute beginnt der Monat Juni. Fuer mich bedeutet das, noch 2 ganze Monate und ein bisschen mehr in Costa Rica. Ich wusste ja von vorn herein, dass die Zeit schnell vorbei gehen wird, aber sooo schnell?
Wenn mich vor kurzer Zeit jemand gefragt hat, ob ich Deutschland nicht vermisse und heim will, habe ich ohne lange zu zoegern geantortet: "Nein, wieso? Mir geht es hier super gut und fuehle mich daheim in Alajuela." Ich fuehle mich immer noch sehr wohl hier und mir geht es im Prinzip auch super gut. Seit einigen Tagen hat sich bei mir jedoch ein bisher unbekanntes Gefuehl eingeschlichen. Ich denke immer haeufiger an Deutschland, an meine Freunde und Familie. Auch wenn ich hier auch meine Leute habe, mit denen ich mich gut unterhalten kann (die Sprache ist eigentlich kein Hindernis mehr, unbekannte Woerter koennen umschrieben werden), vermisse ich es, mich mit alten, vertrauten Freunden zu unterhalten, sich einfach mal wieder im Freundeskreis treffen, chillen, reden...hach, da werde ich ja ganz sentimental ;-) Ist das etwa ein bisschen Heimweh, was da bei mir aufkommt?
Natuerlich habe ich mich gefragt, woher das jetzt kommt. Eigentlich ist das gar nicht schwer zu beantworten. Die Arbeit ist an sich zwar immer noch eine wunervolle Arbeit, ich liebe die Kinder und mit den Arbeitskollegen verstehe ich mich auch gut. Doch es ist eben doch jeden Tag das Gleiche. Klar, es gibt immer wieder schoene, besondere Momente oder Tage -so zum Beispiel unser kleiner Nachwuchs, dazu spaeter- aber im grossen und ganzen aehneln sich die Tage eben doch. Langsam merke ich auch, dass mein Hirn etwas einrostet. Auf die ein oder andere Matheaufgabe haette ich jetzt wirklich lust!
Ein anderer Grund ist denke ich auch das staendige Kranksein. Erst vor 2 Wochen musste ich wegen einer bakteriellen Infektion im Hals daheim bleiben und nun liege ich schon die ganze Woche wegen einer Gippe, krankgeschrieben, im Bett. Es ist unglaublich das ich in diesem warmen Land eine Grippe bekomme und das nun schon zum fuenften oder sechsten mal! Darauf kann ich echt verzichten! Der Arzt meint, dass es wohl an den Wetterwechseln liegt, gerae jetzt, wo wieder Regenzeit ist und es morgens/mittags ziemlich heiss ist und es dann zuvelaessig jeden Nachmittag regnet und dabei auch abkuehlt. Unsere deutschen Opfer-Koerper sind das natuerlich nicht gewoehnt und holen sich eben eine Erkaeltung ein. So ist das nun mal...Nun ja, ich bin schon fast wieder gesund und bin fleissig am Ferrum schlucken (Gruss an Mama ;-) )
Auch bin ich es langsam ein bisschen leid, eine Auslaenderin zu sein, mit meinen blonden Haaren, helle Haut und strahlend gruenen Augen ist das eben auch einfach nicht zu verbergen. So kommt es immer noch vor, dass einem auf der Strasse "Welcome to Costa Rica" hinterhergerufen wird oder man auf englisch angesprochen wird (was mich besonders nervt, da ich mittlerweile eh kein Satz mehr auf englisch rausbekomme!) Auch wenn ich behaupten wuerde die Kultur mittlerweile gut zu kennen, gibt es immer noch Situationen, die mir sehr sonderbar vorkommen. Beispielsweise finde ich es immer noch gruselig, wenn mich die Mutter eines Freundes beim Verlassen des Hauses bekreuzigt und mir Segen hinterher ruft.

Nun beginnt auch die Zeit der Uni-Bewerbungen, zwei habe ich schon gemacht so weit es von hier aus moeglich ist (Heidelberg und Wuerzburg) und hoffe meine Eltern haben den Rest fuer mich gemacht ;-) In den naechsten Tagen folgt noch Koeln. Mittlerweile freue ich mich richtig auf das Studium!

Liebe Gruesse!